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Weltsensation - Natürlich gefärbte Wolle aus Waldneukirchen, OÖ

26.3.2016

MMag. Johannes Kutsam und Maria Leimhofer mit Schafen aus Roterübenfütterung.


Abseits der großen Chemieindustrien liegt Waldneukirchen im Steyrtal. Der Blick auf die Kalkalpen und landwirtschaftliche Nutzung prägen das Ortsbild. Niemand vermutet, dass hier Weltgeschichte in Sachen Forschung geschrieben wird.

Maria Leimhofer betreibt eine biologische Landwirtschaft. Schafkäse, Brot und Eier sind ihre wichtigsten Erzeugnisse. Bis jetzt.

Denn seit Jahren forscht Maria Leimhofer an einer natürlichen Färbe-Methode für Schafwolle. Jetzt steht die Markteinführung unmittelbar bevor. Die Tatsache, dass die Ernährung der Schafe direkte Auswirkungen auf die Wollfarbe hat, ist Züchtern seit Jahrhunderten als unerwünschte Nebenwirkung bekannt. Die Fütterung hat sich dahin entwickelt, eine möglichst weiße Wollproduktion sicherzustellen.

"Als wir im Sommer 2013 den Schafen versehentlich eine große Menge rote Rüben verfütterten merkten wir nach einigen Wochen, dass die Wolle rosa wurde.", erzählt Maria Leimhofer die richtungsweisende Entdeckung. "Wir haben uns gefragt, ob wir diesen Effekt auch bewusst steuern können." Die Biobäurin, begann zuerst auf eigene Faust zu recherchieren und fand in traditionellen chinesischen Texten Beweise, dass diese Effekte vom 8. bis 14. Jahrhundert ganz bewusst eingesetzt wurden. Danach ging dieses Wissen offenbar verloren.

Als sie ihrem Tierarzt von der Entdeckung erzählte, war dieser sehr skeptisch. Eine einseitige Ernährung ist auch für Schafe ungesund. Umso überraschter war er, als sich die Schafe bei Blutwertuntersuchungen als überdurchschnittlich gesund herausstellten.

Seither experimentiert Maria Leimhofer um auch andere Wollfarben durch selektive Ernährung zu produzieren. Für rot, hellblau und hellgrün gibt es bereits erfolgreiche Ernährungskonzepte, gelb und orange sind derzeit in Entwicklung.

"Wenn es so einfach wäre, den Schafen Orangen und Zitronen zu füttern!", lacht Maria Leimhofer und versichert, dass die Ernährung biologisch, ausgewogen und ausschließlich aus heimischem Gemüse besteht. Denn Regionalität und Nachhaltigkeit sind der Biobäuerin auch bei der Entwicklung von Weltneuheiten wichtig.

"Die Vorteile liegen auf der Hand: keine giftigen Färbeprozesse, die Farben waschen sich nicht aus und die Wertschöpfung liegt zu 100% in Österreich", schwärmt auch MMag. Johannes Kutsam vom gleichnamigen Modehaus aus Bad Hall. Er kümmert sich um die Logistik, damit aus bunter Rohwolle auch modische Kleidungsstücke werden.

"Mit Hightechmaschinen aus Vorarlberg bekommen wir die Wolle weicher als Kaschmir. Die ersten produzierten Modelle laufen bereits vom Band und wir freuen uns darauf, ab April die ersten Pullover mit der neuartigen Wolle in unseren fünf Modehäusern zu führen."

Mittlerweile sind auch internationale Chemiekonzerne auf Maria Leimhofer aufmerksam geworden. "Es gibt einige Angebote, aber diese Idee gehört den Biobauern", sagt Maria Leimhofer und erklärt damit auch die bisherige Geheimniskrämerei rundum das Projekt.

"Unser Fütterungskonzept ist gerade beim Patentamt. Damit stellen wir sicher, dass die Industrie, diese umweltfreundliche Technik nicht durch Sperrpatente blockieren kann, und wir damit den Zugang zu diesem Wissen allen Biobäuerinnen in Österreich ermöglichen.”


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Kontakt

Sie sind Biobauer und interessieren sich für die Produktion der natürlich bunten Wolle? Bitte kontaktieren Sie Maria Leimhofer unter maria@buntewolle.at.

Sie sind Mitarbeiter eines Industriekonzerns und möchten das Patent erwerben? Bitte kontaktieren Sie uns nicht. Dieses Wissen gehört allen Biobauern.

Sie sind Journalist und möchten mehr über Buntewolle© erfahren? Bitte wenden Sie sich an Hr. DI(FH) Christof Aspöck, MSc unter 0664/1400416 oder christof@buntewolle.at

Sie sind Konsument und möchten Textilien aus naturbunter Wolle erwerben? Ab April gibt es die ersten Teile im Modehaus Kutsam.

Sie sind Modehändler oder produzieren Textilien? Gerne besprechen wir eine mögliche Kooperation. Bitte wenden Sie sich an sales@buntewolle.at


Über uns

LEIMHOFER Maria und Michael vom Steyrleithnerhof, Waldneukirchen
Der Steyrleithnerhof wird seit über 20 Jahren als Biobetrieb geführt. Damals wurden Stefan und Maria Strutzenberger von allen über ihre Bewirtschaftungsform belächelt. Zu dieser Zeit fiel auch die Entscheidung, Produkte direkt zu vermarkten.
Heute wird der 10 ha große Betrieb von Tochter Maria und ihrem Mann Michael Leimhofer geführt.
Der Grünlandbetrieb beherbergt 15 Milchschafe, einige Schweine, Hühner, Katzen und Hasen.
Direktvermarktet werden insbesondere Produkte vom Schaf: Schafmischkäse, Schafkäse, Schafschnittkäse, Schafmilchjoghurt, Schafmilch, Lammfleisch, Schafwurst, Schäferschinken, Felle und Schafwollprodukte.
Ab August werden dann ca. 35 verschiedene Sorten Speisekürbis angeboten, dazu noch eingelegtes Kürbisgemüse und Kürbis-marmelade. Arbeit gibt’s somit für Alt und Jung genug, aber wir möchten mit keinem tauschen.


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